Doch bevor du Gesetze erlassen kannst, musst du dich zunächst einmal mit Hilfe von Dämonna, deiner reizenden Gastgeberin, durch die Regeln arbeiten. Es sind zum Glück weder viele Regeln noch sind sie kompliziert, schließlich soll „Das Monster aus der Spätvorstellung“ ein Fun-Rollenspiel sein. Auch die Erschaffung der Schauspieler, sprich der Charaktere deiner Spieler, ist nicht weiter schwer. Wie gesagt, ihr spielt die Produktion von Trash-Movies, also dürfen eure Charaktere absolut überdreht sein und sind am besten noch die Mutter oder der Vater von ein paar Klischees.

An die Charaktererschaffung und die eigentlichen Regeln schließt sich auch schon der Teil des Buches an, der nur für Spielleiter bestimmt ist. Hier geht es darum, Monster zu bauen, Drehbücher zu schreiben und allerlei andere Nettigkeiten für die Schauspieler zu erfinden.

Nachdem ihr etwa 100 Seiten an Regeln, Requisiten und Re... Ideen durchgelesen habt, folgt noch ein Einstiegs-Abenteuer, das viele der Klischees rund um Hollywood-Trash-Movies humorvoll ins „rechte Licht“ rückt: Eure Spieler oder besser deren Schauspieler dürfen sich durch den „Angriff der untoten Sporttaucherzombies auf Bikini Beach“ (je länger ein Filmtitel, desto besser) durchkämpfen. Ganz zum Schluss findet ihr noch drei Seiten mit Titeln von schlechten Filmen sowie die Kommentare der Autoren dazu. In diesen Filmen findet ihr haufenweise Ideen und Vorlagen, die ihr zu gelungenen und spaßigen Spieleabenden ausbauen könnt.

„Das Monster aus der Spätvorstellung“ ist das erste Regelwerk von Krimsu, das ich gelesen habe. Sowohl der humorvolle Schreibstil als auch die sehr gute Rechtschreibung, die bei größeren Rollenspielen oftmals zu wünschen übrig lässt, sorgen dafür, dass dieses Buch angenehm zu lesen ist. Die Regeln sind leicht verständlich erklärt und vor allen Dingen wird nicht bis ins kleinste Detail reglementiert, was wie gemacht zu werden hat. Die Zeichnungen, die quer durch das Buch immer wieder auftauchen, passen hervorragend zu den jeweiligen Texten und bringen das Trash-Movie-Feeling sehr gut rüber.

Fazit: Wenn ihr mal ein lustiges Rollenspiel spielen wollt, bei dem eure Charaktere wieder Rollen spielen, solltet ihr „Das Monster aus der Spätvorstellung“ unbedingt versuchen. Auch, wenn ihr mal „was anderes“ als die üblichen Rollenspiele wie Fantasy, Science Fiction, Endzeit oder Cyberpunk spielen wollt, ist „Das Monster [...]“ meine Empfehlung für euch. Mit seinen 12,50 Euro kostet es längst nicht so viel wie andere Rollenspiele und bietet, wenn auch auf eine andere Art, ebenso viel Spaß.

P.S. Wenn ihr die Charakterbögen vernünftig ausdrucken wollt, schaut auf www.krimsu.de vorbei. Dort findet ihr PDF-Dateien. Außerdem sollen dort demnächst noch einige Drehbücher veröffentlicht werden und, wenn ich Krimsu richtig verstanden habe, soll auch ein kleiner Wettbewerb gestartet werden: „Wer schreibt das trashigste Drehbuch?“