Star Wars: In den Weiten der Galaxis

Heute wollen wir uns ein paar besonderen Fragen widmen. Wieviel Hutten passen in den Frachtraum des Falken? Sind AT-ATs eigentlich wasserdicht? Hat Sergeant Kreel jemals jemandem etwas Gutes getan? Und die wertvollste Preisfrage: Gibt es irgendeine zwielichtige Gestalt im Universum, der Han Solo noch nicht auf die Füße getreten ist?

von KaiM

Im „Star Wars“-Sammelband „In den Weiten der Galaxis” bekommen wir gleich sieben Einzelcomics auf 160 Seiten präsentiert. Im Gegensatz zu vielen der anderen Bände handelt es sich aber nicht um einen Band mit einem großen Handlungsbogen, sondern um sieben Einzelepisoden, die nur lose zusammenhängen. Es wirkt, als wollte man allen wichtigen Protagonisten dieser Zeit ihre eigene Episode gönnen, denn in der ersten Geschichte sind Luke und Leia auf einem fremden Planeten gestrandet, während man auf den nachfolgenden Seiten Sana und Lando Calrissian dabei zusehen kann, wie man sich auf nicht ganz ungefährliche Art und Weise seinen Lebensunterhalt verdienen kann.

Anschließend begleitet man Han Solo und Chewbacca auf einer ganz besonderen Schmugglermission. In der titelbildgebenden Geschichte muss eine ganz ekelhafte Fracht transportieren werden und dabei müssen die Helden sogar aufpassen, dass diese Fracht sie nicht ihr Leben kostet. Schließlich fehlen eigentlich nur noch die beiden Droiden C-3PO und R2-D2 und tatsächlich macht sich in der nächsten Geschichte ein kleiner Droide auf eine gefährliche Mission, um seinen goldfarbenen Freund zu retten und infiltriert dafür sogar einen Sternenzerstörer im Alleingang. Die nächste und letzte Geschichte dieser losen Reihe setzt den Fokus für ihre Verhältnisse eher ungewöhnlich auf die Narbentruppe, die als Eliteeinheit der Sturmtruppen unter der Leitung von Sergeant Kreel versucht, dem Imperium und insbesondere Darth Vader gut zu dienen.

Zum Abschluss gibt es noch eine kurze Anekdote aus dem Tagebuch von Ben Kenobi und eine eher zum Schmunzeln anregende Geschichte über Leia und Han Solo, die sich auf der Flucht vor dem Imperium in einem Versteck wiederfinden, das nicht so geheim ist, wie es der Meisterschmuggler gern hätte. Anscheinend ist es mal wieder seine Vergangenheit, die anklopft, um ihm mitzuteilen, dass er nicht sonderlich beliebt in der Galaxie ist.

Die heterogene Geschichtenlandschaft wurde in der Reihe der Originalveröffentlichung „US-Star Wars #33-37” von demselben Team umgesetzt. Jede Geschichte ist für sich einzigartig und besonders und hebt sich somit vom „Star Wars“-Alltag ab. Am amüsantesten fand ich die Geschichten rund um Han und Chewie sowie das Abenteuer von R2-D2 auf seiner Rettungsaktion. Die anderen Geschichten werden mir wahrscheinlich nicht länger im Gedächtnis bleiben. Bedauerlicherweise sagen mir in diesem Band die Zeichnungen auch nicht übermäßig zu. Beinahe fotorealistische Gesichter mit ausgefeilten Details und Schatten in Kombination mit spärlichen Hintergründen und Nebenfiguren ist nicht mein Geschmack. Natürlich ist es schön, wenn man sich bei einem Bild von Lando Calrissian sofort an die alten Filme erinnert, aber wenn sich diese zu sehr vom restlichen Zeichenstil unterscheiden, ist das in meinen Augen gar nicht förderlich für die Stimmung.

Der Auszug aus Ben Kenobis Tagebuch „Der Sand wird für uns sorgen” beschäftigt sich mit den Tusken-Räubern und ist zwar kurz, aber dafür sehr stimmungsvoll. Auch die letzte Geschichte hat einen besonderen Zeichenstil und erinnert an Comics aus den 1970ern oder 1980ern. Die Story selber ist soweit ganz amüsant geschrieben und macht für den Moment durchaus Spaß.

Fazit: Diese Sammlung aus sieben einzelnen Geschichten hat seine Highlights und ist ganz und gar nicht langweilig. Allerdings wird mir dieser Band auch nicht für immer im Gedächtnis bleiben. Bei der Gestaltung sind insbesondere die tollen Cover von Mike Mayhew hervorzuheben.

Star Wars: In den Weiten der Galaxis
Comic
Jason Aaron, Dash Aaron, Jason Latour, u.a.
Panini Comics 2018
ISBN: 978-3-7416-0933-6
160 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 20,00
        
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